Bei einem Herzinfarkt kommt es zu einem Verschluss einer oder mehrerer Herzkranzgefäße, den sogenannten Koronararterien. In der Folge wird das Herzmuskelgewebe nicht mehr ausreichend durchblutet, und es kommt zu schweren Herzrhythmusstörungen und Kammerflimmern. Das Herz pumpt jetzt nicht mehr ausreichend sauerstoffreiches Blut in den Körperkreislauf, und die Sauerstoffversorgung der übrigen Organe im Körper ist nicht mehr gewährleistet. Besonders betroffen sind das Gehirn und die Nieren. Wenn jetzt nicht schnellsten Erste Hilfe geleistet wird, stirbt das betroffene Gewebe am Herz unwiederbringlich ab - es wird nachhaltig geschädigt.
Kommt es während des Infarktes zum Kammerflimmern, ist das Herz nicht mehr in der Lage das Blut weiter zu transportieren. Es arbeitet nun unkontrolliert mit Frequenzen von über 500 Schlägen pro Minute. Das Gehirn wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Bereits nach kurzer Zeit des Sauerstoffmangels sind die Schäden am Gehirn irreparabel, und der Betroffene stirbt.
In dieser Situation muss ohne Zeitverlust als Erste Hilfe-Maßnahme die Herzdruckmassage durchgeführt werden. Erfolgt diese umgehend und kontinuierlich ohne Pausen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes, besteht die Möglichkeit des Überlebens. Die sofortige Erste Hilfe durch Herzdruckmassage hilft aber nicht nur Leben zu retten, sondern begünstigt auch die Lebensrettung ohne gravierende Folgeschäden!
Führt man sich vor Augen, dass der Herzinfarkt die häufigste Todesursache in den Industrieländern ist, sollte das Erlernen und regelmäßige Auffrischen der Ersten Hilfe (Basic Life Support) jedem Menschen am Herzen liegen.
Mögliche Folgen eines Herzinfarktes
Wenn schnellsten Erste Hilfe geleistet wird und die ärztliche Erstversorgung zeitnah erfolgt, können die Auswirkungen relativ gering gehalten werden. Dennoch kann es in der Folge zu einigen Komplikationen kommen. So besteht die Gefahr, dass sich das Gewebe des Herzens entzündet, und es kann zu einer Herzinnenhautentzündung (Endokarditis), Herzmuskelentzündung (Myokarditis) oder einer Herzbeutelentzündung (Perikarditis) kommen. Alle diese Krankheiten schwächen das Herz zusätzlich, und die Rehabilitierung dauert länger.
Durch den Infarkt kommt es zu einer Sauerstoffunterversorgung des Herzmuskels, und in der Folge werden die Zellen des Gewebes zerstört. Das betroffene Herzmuskelgewebe stirbt ab, es nekrotisiert. Im späteren Heilungsprozess wird es durch Bindegewebe ersetzt und vernarbt, was im EKG, der Aufzeichnung der Herzströme und in der Echokardiographie, dem Ultraschall des Herzens, zeitlebens sichtbar ist. An dieser Stelle ist das Herz weniger elastisch und in seiner Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Je nach Ausmaß des Infarktes kann es in der Folge zu einer Schwächung des gesamten Herzens, der Herzinsuffizienz kommen. Die Lebensqualität wird dadurch stark beeinträchtigt.
Mit professioneller Hilfe und einer guten Anleitung in einer Reha-Klinik kann sich das geschädigte Herz jedoch relativ gut erholen. Es ist natürlich sehr wichtig, dass der betroffene Patient auch nach der Entlassung aus der Reha weiter an seiner Genesung arbeitet - vor allem müssen die verordneten Medikamente regelmäßig eingenommen werden. Sportliche Betätigung sowie die turnusmässigen Untersuchungen beim Kardiologen gehören ebenfalls dazu.
Sehr wichtig ist dabei die Unterstützung der Lebenspartner und der Angehörigen.