Ein Herzinfarkt kommt nicht über Nacht, er kündigt sich oftmals durch mehr oder weniger klare Symptome an. Diese Warnsignale können allerdings bei Frauen und Männern sehr unterschiedlich ausfallen. In der Regel gehen schon sehr früh Zeichen einer sogenannten Brustenge (Angina pectoris) bei körperlicher und psychischer Belastung voraus, man spricht dann von einer stabilen Angina pectoris. Folgende Symptome können einzeln oder in Kombination auftreten:
- Schmerzen im Brustkorb
- Atemnot
- schneller Puls (Herzrasen)
- Schmerzen in den Armen
- Schmerzen im Schulterbereich
- Übelkeit und Erbrechen
- Schmerzen im Oberbauch
- Schmerzen im Rücken
- Panik und Unruhe
- unerklärliches Sodbrennen über einen längeren Zeitraum und bei Anstrengung
Treten diese Symptome auch schon in Ruhe auf, dann spricht man von einer instabilen Angina pectoris, und es kann in kürzester Zeit zu einem Herzinfarkt kommen. Sollte jetzt keine schnelle und professionelle Hilfe erfolgen, ist das Leben hochgradig gefährdet.
Alle diese Symptome können gleichzeitig oder einzeln auftreten. Bei Frauen sind viele der oben genannten Vorboten nicht oder weniger stark vorhanden, deswegen wird der Herzinfarkt bei Frauen nicht selten fehlgedeutet. Auch werden die Zeichen häufig als Unpässlichkeit abgetan. Frauen sind zwar durch das Hormon Östrogen bis zur Menopause besser vor Herzinfarkten und Arteriosklerose geschützt, aber die Einnahme von Kontrazeptiva, vor allem in Kombination mit Rauchen, hebeln diesen Schutz aus. In der Rehaklinik habe ich auch jüngere Frauen gesehen, die trotz ihres geringen Alters einen Infarkt erlitten haben.
Ein Infarkt ist aber letztlich nur das Symptom bzw. die Folge einer gravierenden Grunderkrankung - der Arteriosklerose oder Artherosklerose. Diese entsteht durch Ablagerungen in den Blutgefässen. Das Entstehen einer Arteriosklerose kann genetisch bedingt sein, in diesen Fällen kommt die Erkrankung in einer Familie gehäuft vor. Vor allem spielen aber Lebensstil-Faktoren eine wesentliche Rolle, die das Risiko gravierend erhöhen. Diese sind leider in unsere Gesellschaft stark verteten:
- Übergewicht, sogenannte Adipositas
- Diabetes mellitus, umgangssprachlich "Zuckerkrankheit"
- falsche Ernährung (darauf werde ich noch detailliert eingehen)
- mangelnde Bewegung
- Rauchen
- übermässiger Alkoholkonsum