Es ist ein nebliger Oktobertag. Dennoch möchten wir heute mit unseren Freunden aus Bielefeld eine Tour im Hotzenwald unternehmen. Mittlerweile haben wir viele schöne Touren unternommen, aber der südliche Schwarzwald bietet noch zahlreiche unentdeckte Schätze und idyllische Wanderwege. Heute werden wir die Ruine Bärenfels oberhalb von Wehr erwandern.
Die Anfänge der ehemaligen Höhenburg, damals noch Steinegg genannt, sind unklar, wahrscheinlich wurde sie im 12. Jahrhundert erbaut. Das grosse Erdbeben von Basel im Jahr 1356 zog die Burg stark in Mitleidenschaft. Im späten 14. Jahrhundert gelangte sie in den Besitz des Basler Rittergeschlechts derer vom Bärenfels, dessen Namen sie fortan trug. Im Dreissigjährigen Krieg wurde die Burg schliesslich vollends zerstört (Wikipedia: Burg Bärenfels.
Als wir in Wehr starten, beginnt sich der Nebel langsam aufzulösen. Vom Parkplatz Forsthaus geht es am Waldrand kontinuierlich bergauf durch den Wald. Wir laufen über vier Kilometer zunächst bis zum Rüttehof. Mittlerweile hat sich das trübe Grau vollständig aufgelöst, und wir können einen strahlend-sonnigen Oktobertag geniessen. Der Anstieg ist nicht stark, aber lang und heizt uns ordentlich ein; zum Glück laufen wir aber die ganze Zeit geschützt unter Bäumen. Am Fischbach sind wir etwas unsicher, wie der weitere Weg verläuft und müssen wir uns einen Moment orientieren, dann aber geht es mit schnellen Schritten weiter Richtung Bärenfels. Das letzte Stück ist noch einmal recht steil, bis wir endlich im Inneren der ehemaligen Burg stehen. Wir machen auf einer Bank im Burghof eine kleine Pause und überlegen noch, ob wir die Steintreppe an der Burgmauer und den Bergfried erklimmen sollten. Irgendwie hatten wir alle genug Steigung in den letzten Stunden. Aber jetzt sind wir so weit gekommen, dass wir uns doch noch aufraffen und vom Bergfried der Ruine mit einem wunderbaren Ausblick über das Wiesental und Schweizer Jura belohnt werden. Wäre der Himmel klarer, hätten wir eine sensationelle Aussicht auf die Schweizer Alpen – heute können wir sie leider nur erahnen. Langsam machen wir uns auf den Weg zurück. Wir sind knapp 12 Kilometer über 500 Höhenmeter gewandert – eine wunderbare Tour, die gut zu bewältigen ist.